Schauen wir uns also als erstes einmal an, wie so ein Qubit-Algorithmus aussieht – auch ohne den schon zu verstehen.

Bekanntlich ist in der Welt der Informatiker, Programmierer, Hacker das erste, was man ausprobiert bei einem neuen System oder einer neuen Programmiersprache, ein „Hello World“ zu erzeugen. Das allgemein anerkannte „Hello World“ für Quantencomputer sieht allerdings schon etwas ungewöhnlich aus. Es liefert auch nicht die Grußformel, sondern ist nur so etwas wie das einfachste Qubit-Programm. (Natürlich kann man das Ergebnis daraus in der „normalen“ Programmierwelt in ein „Hello World“ umwandeln.) Wir werden sehen.

Und so sieht es aus, das „Hello World“  der Qubit-Welt:

Sieht eher aus wie ein Ausschnitt aus einer Partitur moderner Musik? Der Vergleich ist gar  nicht so unpassend. Dieser Ausschnitt „orchestriert“  quasi die „Instrumente“ eines Quantencomputers, die Qubits.

Am liebsten würde man das Bild sofort erklärt bekommen, aber das heben wir uns für später auf. Man sieht erst mal, ein Q-Algorithmus wird ganz anders dargestellt als üblich. Und dies ist eine einfache Möglichkeit einen Q-Algorithmus als Qubit-Programm grafisch zu beschreiben. (Das ist so ähnlich wie bei Scratch oder Roberta, wo man ein Programm visuell aus einzelnene Bausteinen zusammensetzen kann.) Natürlich kann man statt in der grafischen Form einen Q-Algorithmus auch in Worten beschreiben, wobei man aber sorgfältig mit der Sprache umgehen muss. Oder durch eine Programmiersprache, z.B. Python. Wir probieren das nachher mal.

Versuchen wir mal zu erraten, was die Grafik bedeutet, quasi als Partitur: Es gibt offenbar 2 Instrumente, q1 und q2. Die haben ihre eigene „Linie“, auf denen etwas passiert. Klar, das sollen zwei Qubits sein – wobei wir erst in einem späteren Blog erklären, was Qubits sein sollen. Auf den Linien geschieht etwas, nacheinander, mit den jeweiligen Qubits. Was auch immer H macht, es macht es nur mit q1. Danach kommt etwas, dass offenbar q1 und q2 zusammen betrifft.

Am Ende jeder Qubit-Zeile steht eine Art Anzeige-Symbol, wie bei einem Messgerät, mit einem Pfeil nach unten auf die Doppel-Linie C. Tatsächlich, hier wird ein Qubit „gemessen“. Und das Messergebnis wird an die C-Linie übertragen. Das „C“ steht übrigens für „classical“ – nein, nicht „klassische Musik“, sondern „klassiches Bit“, im Gegensatz zum Quanten-Bit oder Qubit. Danach kommt nichts mehr, es ist Schluß, das „Musikstück“ zuende.

Was bedeuten die Zahlen unten auf der C-Linie? Das ist einfach zu erraten: die 2 besagt, dass C die „Messwerte“ von 2 Qubits aufnimmt. Die 0, klar, steht für: „Hier kommt der Messwert von Qubit q0.“ Und die 1 für Messwert von q1 – falls es in einer größeren „Partitur“ mal unübersichtlich werden sollte. Und da das C für „classical bit“ steht, kann man schon schließen, dass die Messergebnisse herkömmliche Bits sind.

Jetzt wissen wir, was die Teile bedeuten, aber immer noch nicht, was der ganze Qubit-Schaltkreis macht (so nennt man das Gebilde in Anlehnung an herkömmliche elektronische Schaltkreise).

Das liegt daran, dass wir nicht wissen was die beiden blauen Symbole machen. Mal sehen, ob wir das auch noch verstehen können, z.B. indem wir den Hello Qubit World Algorithmus in normaler Sprache formulieren.

Aber jetzt ist es erst mal genug. Pause. Dann weiter lesen.

Cliff-Hanger – Stay tuned

Und hier geht’s weiter.