Statistische Ignoranz in Deutschland: lebensgefährlich
Statistik hat in Deutschland einen besonders schweren Stand, in der Schule und in der Öffentlichkeit.
Dabei könnte gerade jetzt, in diesen harten Corona-Zeiten, richtig verstandene Statistik ein
Minimum an Klarheit und Wahrheit in die Welt bringen. Und elementares statistisches Verständnis
der Öffentlichkeit könnte – zum Beispiel bei der Einschätzung von Risiken – eine echte Lebenshilfe für
alle sein.
Aber was wir jetzt im Zusammenhang mit dem Impfstoff AstraZeneca an Ignoranz erlebt haben und
noch erleben, ist skandalös. Da verbreitet irgendeine verantwortungslose Agentur, AstraZeneca habe
(„möglicherweise“) nur eine Wirksamkeit von 8 oder 10%, und mehrere Fernsehmoderatoren (auch
im WDR!) geben diesen statistischen Unsinn ungeprüft weiter. Dann setzt die Ständige
Impfkommission nach und entscheidet, dass der Impfstoff für Über-64-Jährige zunächst nicht
zugelassen wird. Anstatt sich über die internationalen Statistiken zu informieren, teilt der
Vorsitzende der Kommission mit, dass ihm die Datenlage nicht ausreicht, um den Impfstoff für alle
freizugeben.
Und dann wundert sich die Politik darüber, dass die Öffentlichkeit essentiell verunsichert ist und der
Impfstoff ungenutzt liegen bleibt. Wann endlich werden die für solche Fehlinformationen und
todbringenden Fehlentscheidungen Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen?